
Das ehemalige KZ Sachsenhausen in Oranienburg, in dem während der Zeit des Nationalsozialismus bis April 1945 etwa 30000 Menschen ermordet wurden, war vom 12.-16. März das Ziel der diesjährigen Gedenkstättenfahrt des LK Geschichte 12 unserer Schule. Mit Unterstützung der Gedenkstättenpädagogin Frau Anders und unter der Leitung von Frau Urban und Herrn Hanses wollten wir anhand von Biographien, Bildquellen und anderem zeitgenössischen Material etwas über die Opfer und über die Täter erfahren und zudem herausfinden, wie sich die Zivilbevölkerung zu den für sie offensichtlichen Verbrechen in diesem Lager verhielt.
Neben unserem Kurs nahmen vier ehemalige Schülerinnen und Schüler aus zwei früheren Geschichts-LKs unserer Schule freiwillig an der Gedenkstättenfahrt teil, so dass sich am ersten Tag insgesamt drei „Schüler-Generationen“ vor Ort einfanden. Untergebracht waren wir im ehemaligen Haus des Lager-Kommandanten, das zur Jugendherberge umgebaut wurde.
Unsere Arbeit bestand darin, Aufgaben zu unterschiedlichen Themen in kleinen Gruppen zu bearbeiteten. Dabei beschäftigten wir uns intensiv mit den Opfern des KZ Sachsenhausen und ihrem Werdegang, wobei sich jede Gruppe mit der Biographie jeweils eines Häftlings beschäftigte, diese in den historischen Kontext einordnete und anschließend präsentierte. Auf ähnliche Art informierten wir uns auch ausführlich über die Täter im KZ und fanden so heraus, wie sie geschult wurden und wie wichtig ideologische Arbeit anhand von Propagandaplakaten und -filmen für die Taten und die Motivation der Täter waren. In diesem Zusammenhang sprachen wir auch über Erfahrungen und den Umgang mit Täter-Verwandtschaft in der eigenen Familie. Am letzten Arbeitstag beschäftigten wir uns mit der Frage, wie die so genannten „Zuschauer“ – also die Einwohner der Stadt Oranienburg – in Beziehung zu dem KZ und ihren Insassen standen und wie sie den Häftlingen hätten helfen können. Zudem diskutierten wir die Frage „Erinnern und Gedenken – aber wie?“
Vom großen Lager-Gelände selbst bleiben uns sicher das dezentrale Ausstellungs-Konzept und besonders die als medizinische Untersuchungsstation getarnte Erschießungsanlage sowie der Erschießungsgraben, in dem Tausende ihr Leben verloren, in Erinnerung. Zudem besuchten wir das benachbarte Klinkerwerk, einen etwas abgelegenen Ort, an dem viele Häftlinge überaus harte körperliche Arbeit bei der Stein- und Granatenproduktion verrichten mussten.
Die freie Zeit ab dem späten Nachmittag verbrachten wir in entspannter und auch lustiger Atmosphäre, etwa beim Bowling, bei einem Spieleabend oder beim Abschlussessen in einem Indischen Restaurant. Dies taten wir bewusst, um an einem Ort, an dem so viele Menschen gequält, gefoltert und ermordet wurden, auch auf andere Gedanken zu kommen. Insgesamt erlebten wir auf diese Weise eine sehr abwechslungsreiche, intensive Gedenkstättenfahrt, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Unser Aufenthalt bzw. unsere Arbeit wurde von einer der ehemaligen Schülerinnen filmisch dokumentiert; das fertige Produkt ist demnächst an Tagen der offenen Tür oder ähnlichen schulischen Veranstaltungen zu sehen.
Danesh Uth (für den LK Geschichte 12)
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